Es ist keine ganz neue Entwicklung, aber eine die mir in letzter Zeit immer öfter beim Geocaching negativ auffällt: Viele Gefunden-Logs bieten überhaupt keinen inhaltlichen Mehrwert!

Eigentlich heißt es ja, man solle auch im Logbuch etwas persönlich schreiben. Was das betrifft bin ich selbst auch nicht besser als die Meisten anderen. Ich trage nur Datum, Nickname und oft noch die Uhrzeit ins Logbuch ein. Mehr Relevanz schreibe ich dem späteren Online-Log zu. Anders als das physische Logbuch werden die Beiträge online dem Owner in sein Postfach geschickt und auch andere Cacher lesen ihn eher.

Als Betreiber mehrer Websites und als Owner mehrerer Caches (mittlerweile ist nur noch einer übrig geblieben) weiß ich, dass persönliche Lognachrichten oder Kommentare unter einem selbst verfassten Artikel Freude bereiten. Gerade als Owner hat man ja ansonsten nicht viel von der aufgewendeten Mühe. Leider ist die Häufigkeit von Ein-Wort-Logs („TFTC“ [=“Thanks for the cache“] ) meiner subjektiven Wahrnehmung nach in der jüngeren Vergangenheit stark gestiegen. Vor Jahren habe ich einen entsprechenden Log auch mal bei einem absolut lieblosen, in meinen Augen sinnlosen, Verkehrsschild-Mikro gepostet, quasi als Retourkutsche. Liebloser Kommentar für einen lieblosen Cache. Normalerweise mache ich das aber nicht. Ich schreibe meist auch nicht endlose Romane, aber ein Kommentar, der sich auf den Cache, das damit verbundene Erlebnis oder ähnliches bezieht, tut keinem weh und freut den Owner. Oft genug haben mir die Logs von früheren Findern aber auch geholfen, wenn ich nicht den richtigen Riecher habe. Dabei geht es nicht um Spoiler, trotzdem können Logs mehr oder weniger eindeutige Hilfen bieten, sei es weil die Dose weit im Off liegt oder weil ein Log verrät, dass die Dose gut getarnt ist und ihm irgendwann plötzlich ins Auge gestochen ist. In dem Fall weiß ich, dass ich mit den Augen suchen kann und nicht in irgendwelche Löcher greifen muss.

Andere Logs sind seitenlang, sind aber identische Logs für alle Caches eines Tages. Das ist besser als nur ein Wort zu schreiben, aber bietet auch nur wenig Mehrwert, wenn am Ende nicht doch noch ein paar individuelle Worte zu dem Cache folgen.

Die Wahl der Sprache

Etwas schwieriger finde ich die Frage nach der „richtigen“ Sprache für einen Log. Klar, im DACH-Raum schreibe ich auf Deutsch. In Großbritannien schreibe ich Englisch. Mein Französisch ist eher schlecht als recht. Dort schreibe ich manchmal mit grammatikalisch und stilistisch schlechtem Französisch oder aber auf Englisch.

Im August waren wir in Tschechien. Wie überall im europäischen Ausland sind viele der Touristen aus Deutschland. Daher lesen sich dort auch viele Logkommentare in deutscher Sprache. Kann man machen, tatsächlich haben auf den Campingplätzen die Menschen eher deutsch als englisch gesprochen (nahe der österreichischen Grenze). Was mir aber negativ auffiel war ein Kommentar eines deutschen Cachers, der in seinem auf mich leicht vorwurfsvoll klingenden Fund-Log auf Deutsch kommentierte, dass er den Cache gefunden habe, obwohl es kein Listing auf Deutsch oder Englisch gegeben hätte. Ja und? Wir sind in Tschechien! Es ist schön, wenn Listings mehrsprachig sind, aber voraussetzen kann man das schlichtweg nicht. Auch in Deutschand sind nicht alle Listings mehrsprachig und in aller Regel ist das zwar bequem, aber nicht unbedingt nötig, zumindest bei Traditionals. Einen aufwendigen Earth- oder Multi-Cache muss ich dann am Urlaubsort halt eventuell bleiben lassen. Für wesentliche Inhalte eines Listings und der Hints hat mir der Google Übersetzer jedenfalls meistens geholfen. Wir leben im Jahr 2024, da sollte das doch eigentlich kein Problem sein.

Abschließend bleibt mir nur zu ermuntern, sich für die Logs doch ein wenig Zeit zu nehmen. Das tut niemand weh und die Owner und anderen Cacher wird es freuen. Denn auch wenn ich Statistiken auch liebe: Geocaching ist mehr als das und lebt von den Erlebnissen, die damit verbunden sind. Lasst andere daran teilhaben!